AKTUELLES

 

Mitteilung aus dem Arbeitskreis Palliativ und Hospiz vom 18.06.2015

 

Netzwerkarbeit für die Gesundheitsregion Hann. Münden

Das Beispiel: Verbesserte Versorgung Schwerstkranker in der Region durch Netzwerkarbeit

Um über die Gesundheits- und Pflegeversorgung in Hann. Münden zu sprechen und Verbesserungen in die Wege zu leiten treffen sich Vertreter verschiedener Institutionen seit 2005 im Mündener Netzwerk für Pflege, Altenhilfe, Beratung und Gesundheit e.V.. Neben Vorstand und Mitgliedern besteht der Verein aus Arbeitskreisen, die sich mit Schwerpunktthemen der Gesundheitsversorgung auseinander setzen und an regionalen Verbesserungs- und Umsetzungsstrategien arbeiten. In den Arbeitskreisen sind Leitungs- oder Fachkräfte der einzelnen Institutionen, die ihre Kenntnisse und Erfahrungen der täglichen Arbeit konstruktiv einbringen. Auch Ehrenamtliche sind in einigen Arbeitskreisen vertreten. Der Bürger Hann. Mündens bekommt von dieser Entwicklung normalerweise nichts mit und trotzdem hat diese Arbeit Auswirkungen auf ihn. Deshalb hat sich der Vorstand des Netzwerkes entschlossen, den Mündener Bürgern das Netzwerk bekannter und vor allem greifbarer zu machen, in dem öffentlich über die Arbeit der Arbeitskreise berichtet wird. Der heutige Bericht bezieht sich auf einen der ersten Arbeitskreise des Netzwerks, der sich seit langer Zeit intensiv mit Fragen der Sterbebegleitung, der Hospizarbeit und Palliativversorgung in Hann. Münden beschäftigt. Im Arbeitskreis Hospiz befinden sich beispielweise Vertreter der beiden Krankenhäuser Hann. Mündens, stationärer Pflegeeinrichtungen, des Hospizes, ambulanter Pflegedienste, des ambulanten Hospizdienstes u.a.m. die sich über die Grenzen ihrer eigenen Arbeitsbereiche hinweg austauschen und Netzwerkverbindungen schaffen, um die Versorgung schwerstkranker und sterbender Menschen engmaschiger, lückenloser und bedarfsgerechter zu gestalten. Es werden im Netzwerk nicht nur Ideen zur Kooperation generiert, sondern auch konkret wirksame Maßnahmen umgesetzt, wie gemeinsame Fortbildungen und der Austausch mit Kooperationspartnern die nicht im Netzwerk agieren, aber auch eine wichtige Rolle bei der Versorgung einnehmen, z.B. Seelsorger, Apotheker, Physiotherapeuten usw.

Exemplarischer Verlauf der Versorgung eines unheilbar Erkrankten in Hann. Münden:

Herr X. kommt schon seit geraumer Zeit zur Behandlung eines urologischen Krebsleidens in ein Mündener Krankenhaus. Mit fortschreitender Erkrankung wird die pflegerische Versorgung zu Hause schwierig, ein Pflegedienst wird eingeschaltet. Über örtlich verfügbare Pflegedienste können sich die Angehörigen z.B. beim Entlassmanagment des Krankenhauses oder beim Pflegestützpunkt des Landkreises informieren. Später wird Herr X. im Rahmen eines stationären Aufenthaltes zur Symptomkontrolle auf der Palliativstation des Krankenhauses behandelt, um insbesondere die Schmerzen und die Übelkeit zu kontrollieren. Dort wird im Sinne der Netzwerkarbeit in Absprache mit dem Klienten und den Angehörigen bereits eine enge Zusammenarbeit mit Hausarzt und schon eingebundenem Pflegedienst eingeleitet. Außerdem wird das SAPV Team (speziallisierte ambulante palliative Versorgung) hinzugerufen. Patient und Angehörige müssen dabei nicht die einzelnen Institutionen selbst kontaktieren, da es nun möglich ist, dass diese sich untereinander absprechen und koordinieren. Bei zunehmender psychischer Belastung des familiären Umfeldes wird der örtliche ambulante Hospizdienst zur Unterstützung angefragt. Schließlich ist die Situation zu Hause, trotz ambulanter Hilfen, von den Angehörigen nicht mehr zu bewältigen und der Patient wird im stationären Hospiz aufgenommen. Bei den einzelnen Schritten und bei der Vermittlung möglicher Hilfsangebote stehen die einzelnen Netzwerkpartner dem Patienten und den Angehörigen in dieser schwierigen Situation zur Seite, damit diese zuverlässige Ansprechpartner haben und Entlastung erfahren.

Dieser Verlauf wäre noch vor einigen Jahren nicht möglich gewesen, weil diese erfolgreiche Zusammenarbeit ohne Vernetzung kaum denkbar gewesen wäre.

Lebenszeitgestalter werden gebraucht, aber sie müssen nicht mehr gesucht werden. Sie stehen in der Region zur Verfügung. Die ständig fortschreitenden gesellschaftlichen Veränderungen, gerade im ländlichen Raum, und die gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen werden jedoch einen ständigen Ausbau der Versorgungskette erfordern, z.B. eine noch bessere ambulante Versorgung.
Das Mündener Netzwerk wird mit seinen Arbeitskreisen weiter für die Bürger der Region Hann. Münden daran arbeiten.

Ihr Mündener Netzwerk für Pflege Altenhilfe Beratung und Gesundheit e.V.

 

[Startseite] [Wir über uns] [Mitglieder] [Satzung] [Stellenmarkt] [Info - Fobi] [Kontakt] [AKTUELLES]